Leitbild

1. Unser Leitbild

Die Franziskushaus Au am Inn gGmbH ist eine Einrichtung der Franziskanerinnen von Au am Inn. Vorwiegend mit der Bildung und Lebensbegleitung behinderter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsenen befasst, führt es die von der Schwesterngemeinschaft 1854 begonnene Tradition der gelebten Solidarität mit gesellschaftlich benachteiligten Menschen fort. In diesem Leitbild formulieren wir, Schwestern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unser Verständnis vom Dienst für junge Menschen mit Behinderung. Unser Leitbild gibt den Inhalt unserer Verpflichtungen wieder. Die Eltern und Angehörigen der uns Anvertrauten soll es orientieren; der Öffentlichkeit Auskunft geben. Unser Leitbild halten wir nicht für unabänderlich. Der ständig sich wandelnden Lebensbedingungen und der Dynamik unserer Lebensorientierung wegen bedarf es vielmehr der kontinuierlichen Überprüfung und Weiterentwicklung.

2. Unser Menschenbild

Jeder Mensch ist Gottes Geschöpf und sein Ebenbild zugleich. Seine Würde ist in allen Phasen seines Lebens unantastbar; sie besteht in seinem Personsein , das er zur Persönlichkeit entfalten soll. Der Mensch ist von Anfang an Person. Er entfaltet seine Persönlichkeit indem er seine individuelle Freiheit verwirklicht. Dies geschieht im selbständigen Denken und in der selbstgewollten Handlung, im Rahmen seiner Möglichkeiten. Gott handelt in der Welt durch uns, die Menschen. Im Evangelium stellt sich uns Jesus Christus als Vorbild für unser Leben vor. Ihm zu folgen empfiehlt uns der Heilige Franziskus von Assisi, in gelebter Freude und Einfachheit, in Verständnis- und verzeihensbereiter Geschwisterlichkeit, in Ehrfurcht vor allem Geschaffenen in beharrlicher Stellungnahme gegen die vielfachen Verletzungen, die Menschen einander zuzufügen in der Lage sind. In der Kirche setzt Christus sich uns Menschen aus. Als Christen ergreifen wir die damit uns gegebene Chance zur Teilhabe an seinem Werk. Mit unseren personalen, sozialen und fachlichen Fähigkeiten stellen wir uns in den Dienst unserer Kirche und bringen sie so unseren Mitmenschen im Alltag nahe.

3. Unser Haus

Im Franziskushaus widmen wir unsere Aufmerksamkeit den Kindern und Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderung. Ihnen begegnen wir in ganzheitlicher Weise mit interdisziplinärer Fachlichkeit und mit differenzierten Angeboten. Den jungen Menschen mit Behinderung soll unser Haus ein Ort der Lebensfreude, der mitmenschlichen Nähe und der Geborgenheit sein. Deshalb gestalten wir es sachlich zweckmäßig – mit Phantasie- und stilvoll. Wir pflegen eine Organisationskultur, die geprägt ist vom Geist der Nächstenliebe und der franziskanischen Tradition. Wir bemühen uns um Partnerschaft und Zusammenarbeit unter allen am gemeinsamen Werk Beteiligten.

4. Unser Dienst

Im Franziskushaus erfahren Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Förderung, Betreuung, Erziehung, Bildung, Lebensbegleitung und Heimat. In den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen wir die betreuten Menschen mit ihrer Würde, ihrer individuellen Persönlichkeit und ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Neigungen. Ziel unserer Arbeit ist das Lebensglück der uns Anvertrauten. Dazu gehört ihre weitest mögliche Selbständigkeit in der Lebensführung; ihre Fähigkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, zur Entdeckung des Sinns ihres Lebens und zur Orientierung im Glauben. Wir selbst fühlen uns verpflichtet, darin Vorbild zu sein. Wir bieten Unterricht, Therapie und Training in grundlegenden Lebenskompetenzen. Wir regen zur aktiven Gestaltung der Freizeit an und schaffen vielfältige Gelegenheiten zur Lebensfreude in Festen und Feiern.

5. Unser Angebot zur Zusammenarbeit

Es ist uns wichtig, die Eltern und Angehörigen in unsere Arbeit mit einzubeziehen. Wir bemühen uns um kooperative und partnerschaftlich Elternarbeit. Hierdurch suchen wir die für das jeweilige Kind förderlichen Entwicklungsbedingungen und -möglichkeiten zu schaffen und zu erhalten. Darüber hinaus wollen wir informierend und beratend tätig sein. Im Sinne von übergreifender Fachlichkeit und interdisziplinärer Zusammenarbeit kooperieren wir mit anderen Einrichtungen der Behinderten- und Jugendhilfe und mit Behörden. Wir arbeiten mit einer Vielzahl von medizinischen und therapeutischen Diensten zusammen. Das Franziskushaus Au am Inn ist Mitglied im Deutschen Caritasverband e.V. Freiburg (DCV) und beim Verband für katholische Einrichtungen für Lern- und Geistigbehinderte. (VKELG) Unsere Öffentlichkeitsarbeit ist Teil unseres Dienstes für die uns anvertrauten Menschen mit Behinderung. Wir wissen, dass schon unsere alltägliche Arbeit und unsere Berichte darüber die öffentliche Meinung über das Franziskushaus und seiner Betreuten mitbestimmen. Wir werben um Akzeptanz, Sensibilität und Wohlwollen für alle Menschen mit Behinderung und wollen dadurch zur Verbesserung ihrer Lebensqualität beitragen. Wir treten ein für die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse und Interessen der Menschen mit Behinderung in den gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen.

6. Unsere wirtschaftlichen Grundlagen

Uns ist bewusst, dass die uns zur Verfügung gestellten Sachmittel vor allem von den Steuerzahlern unseres Landes erbracht werden. Deshalb stellen wir uns ihrem Anspruch auf verantwortlichen Gebrauch dieser Ressourcen. Geld-, Sach- und Dienstleistungsspenden verstehen wir als sichtbare Zeichen der Solidarität unserer Mitbürger und als willkommene Geste wohlwollender Würdigung unserer Arbeit. Spenden sachgerecht zu verwalten und zielgerecht einzusetzen, ist uns unabdingbare Pflicht. Der Kongregation der Franziskanerinnen von Au am Inn wissen wir uns verpflichtet zu sorgsamer Nutzung und Pflege der uns von ihr bereitgestellten materiellen Grundlagen.

Kongregation der Franziskanerinnen
Kloster der Franziskanerinnen

Einfache Sprache

Leitbild

1. Unser Leitbild
Das Franziskushaus ist eine Einrichtung für behinderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Die Franziskanerinnen von Au am Inn haben die Einrichtung vor mehr als 150 Jahren gegründet.
Die Franziskanerinnen heißen auch Schwestern.
Die Schwestern, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vom Franziskushaus haben aufgeschrieben, was ihnen wichtig ist.
Das nennen wir Leitbild.
Für Eltern und Angehörige soll es eine Orientierung sein.
Das Leitbild wird immer wieder überprüft und neu aufgeschrieben.

2. Unser Menschenbild
Jeder Mensch ist von Gott gewollt.
Jeder Mensch ist wertvoll, sein ganzes Leben lang.
Die Würde von einem Menschen darf nicht verletzt werden.
Wir alle haben eine Persönlichkeit.
Das heißt: Wir sind alle verschieden.
Das ist gut und richtig so.
Wir wollen fröhlich und einfach zusammen leben.
Wir reden miteinander und hören gut zu.
Wir helfen einander.
Wir trösten, wenn jemand traurig ist.
Wir verzeihen, wenn jemand einen Fehler gemacht hat.
Jesus Christus ist unser Vorbild.
Die Schwestern, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen halten die Regeln der Katholischen Kirche ein.

3. Unser Haus
Im Franziskushaus sollen sich die Menschen wohl fühlen.
Das Haus ist mit allen wichtigen Dingen ausgestattet.
Die Räume sind mit Fantasie und Geschmack gestaltet.
Wir bemühen uns um Partnerschaft mit den Eltern und Angehörigen.
Das heißt: Wir reden miteinander.
Bei Problemen suchen wir gemeinsam eine Lösung.
Das Kind, der Jugendliche, der junge Erwachsene steht im Mittelpunkt.

4. Unser Dienst
Die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhalten im Franziskushaus:
– Förderung
– Betreuung
– Erziehung
– Bildung
– Lebensbegleitung
– Heimat

Jeder hat eigene Fähigkeiten und Interessen.
Sie werden geachtet und gefördert.
Das Ziel von der Förderung ist die Selbstständigkeit.
Das heißt: So viel wie möglich allein schaffen.
Jeder macht es auf seine Art und Weise, das ist gut so.
Die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
Wir helfen ihnen dabei.
Es gibt Unterricht, Therapie und Training.
In der Freizeit gibt es Tipps, was man so alles machen kann.
Es gibt auch fröhliche und bunte Feste und Feiern.

5. Unser Angebot zur Zusammenarbeit
Wir möchten mit den Eltern und Angehörigen zusammen arbeiten.
Das heißt zum Beispiel:
Wir entscheiden gemeinsam, welche Förderung für das Kind gut ist.
Dann können alle bei der Förderung mithelfen.
Wir beraten und informieren die Eltern und Angehörigen.
Wir arbeiten mit anderen Einrichtungen und Behörden zusammen.
Auch mit medizinischen und therapeutischen Diensten.
Dadurch können wir besser beraten und helfen.
Menschen mit Behinderung sollen überall akzeptiert sein. Dafür setzen wir uns ein.
6. Unsere wirtschaftlichen Grundlagen
Unsere Angebote heißen Leistungen.
Sie kosten Geld.
Menschen, die arbeiten, zahlen an den Staat Steuern.
Von diesem Steuer-Geld bekommt das Franziskushaus einen Teil.
So können wir unsere Leistungen bezahlen.
Wir bekommen aber auch Spenden.
Spenden sind freiwillige Gaben.
Wir freuen uns darüber.
Das sind entweder:
– Geld-Spenden oder
– Sach-Spenden oder
– Dienst-Leistungen.
Wir gehen sorgsam und sparsam mit allen Mitteln um.